Rückblick Sägemaschinentreffen 2018

Das 4. historische Sägemaschinentreffen des OSCK
fand am 25.+26. August 2018
beim Technik Museum in Sinsheim statt.

 

Schon wieder 3 Jahre um. Das Sägemaschinentreffen steht vor der Tür. Obwohl es nur alle drei Jahre stattfindet ist es schon zu einer netten Tradition geworden. Auch ohne allzu große Planungen läuft die Veranstaltung ruhig und wohl geordnet an. Meine Sägemaschine steht in der Einfahrt. Harald Kamuf ist schon ein paar Tage früher von der Osteseeinsel Poel angereist hilft mir noch bei der Anfertigung eines neuen Treibriemens. Am Donnerstag um 17.00 Uhr kommt Franz Knebel mit Schlüter und Anhänger und nimmt ganz unaufgeregt und wie selbstverständlich die Sägemaschine Huckepack mit und fährt sie nach Sinsheim (An dieser Stelle nochmal ein ganz herzliches Dankeschön!).Am Freitagnachmittag nach der Arbeit ging es dann richtig los. In Sinsheim waren schon einige Vereinskameraden beim Aufbau. Das Holz, das uns das Museum bereitgestellt hatte lag bereit. Die ersten Sägemaschinen standen schon da. Meine Maschine wurde abgeladen (Geht übrigens runter besser als rauf.) Dann machten sich Einige daran das neue Vereinszelt aufzubauen. Allein durch logische Überlegungen kamen sie darauf dass das Zelt nicht wie die Plane vorgab 4x6 m sondern deutlich kleiner sein musste oder - ein Teil der Stangen fehlten. Franz und Harald fuhren nach Schatthausen und fanden nicht nur die Stangen sondern auch noch ein Teil der Planen die noch gar nicht vermisst waren. So wurde dann alles fertig aufgebaut. Vom Museum wurde eine Bier-Schankanlage und ein großer Kühlschrank, bereitgestellt. Dass beide Geräte gut gefüllt waren machte sich auf die Stimmung im Zelt bemerkbar. Schade dass wenige Vereinsmitglieder den Weg zum Clubabend gefunden haben. Spät am Abend kam noch Harry Rensch mit dem Unimog und seiner Sägemaschine als Anhänger umfunktioniert auf den Platz. Noch später kam noch Hartmut Krämer per LKW mit aufgeladener Säge aus Siegen gefahren. Er ist wohl unser treuester Sägefreund. Seit dem 1.Mal ist er jedes Mal dabei gewesen. Auch unser erster Vorsitzender, Karlheinz Schmitt hatte seine im Jahr 1932 gebaute Sägemaschine mit Opel Fahrgestell mitgebracht. Klaus Reibel aus Eberbach hatte eine Stationäre Bandsäge per Treibriemen mit seinem 15er Deutz angetrieben. Sie zeigten beide sehr eindrucksvoll wie leistungsfähig ihre alten Maschinen heute noch sind. 

Am Samstag morgen bereiteten wir Alles auf den Zuschaueransturm vor. Es war diesig und nieselte leicht. Trotzdem kamen ab 10.00 Uhr die ersten Zaungäste. Da zieht das Museum doch einiges an Besuchern. Wenn unser Treffen auf dem Acker stattgefunden hätte, wären viele bei dem Wetter sicher nicht gekommen. Aber in Verbindung mit dem Museum, wo man bequem Regenschauer aussitzen kann, waren viele Besucher da. Auch der Sudwestfunk schaute vorbei. Eine-Live Berichterstattung sollte von unserem Treffen gesendet werden. Ich sollte ein paar Fragen beantworten. Dann sollte mein Säge angeworfen werden. Ich war ganz schön aufgeregt und sehr erleichtert als ich merkte dass nach der 2.Überquerung des OT der 90 Jahre alte Sendling hustend und qualmend ansprang. Den ganzen Vormittag arbeiten unermüdlich die verschiedenen Sägen auf dem Platz. Auch Rudi Klär, Vereinsmitglied der ersten Tage, brachte wie immer seine schöne, auf Holzspeichen daherkommende, Sägemaschine. Klassischerweise hätten die Sägemaschinen Stammstücke sägen müssen. Denn so war das bevor leistungsstarke Spalter erfunden waren. Der Stamm wurde abgelängt das Meterstück auf den Sägetisch gewuchtet und dann 2-3-mal geschnitten. Mit aller Plackerei und dem Risiko dass der runde Stamm sich eindreht, das Band reißt oder klemmt. Das alles hat uns die Familie Tilscher erspart. Klaus   und Johannes hatten den großen Spalter mitgebracht. Angetrieben vom wunderschönen Fendt Farmer III ein imposantes Gespann. Johannes war mit einem Freund angereist. Sie spalteten im Laufe dieses Wochenendes ca. 20 Festmeter Buchenholz und ermöglichten den Sägern, bequem und höchst effizient Brennholz zu sägen. Ohne sie hätten wir uns sehr plagen müssen die Sägemaschinen vorzuführen. - Vielen Dank !!.

Das Mittagessen spendierte das Museum allen Helfern im Restaurant. Danach, passend zur Mittagspause setzte leichter Nieselregen ein. Im Vereinzelt, dank Franz und Harald auf 4x6m aufgebaut traf sich alles. Ein Weilchen später kam auch eine Journalistin von der „Heilbronner Stimme“ dazu. Sie profitierte vom Regen denn es konnte keiner davonlaufen. Alle Fragen wurden ausführlich beantwortet. Danach war auch der Regen vorbei. Und die Vorführungen konnten weitergehen. Bis zum Abend kamen noch einige Festmeter unter den Zahn. Der Abend im Zelt mit unseren Gästen, die wir gerne bewirtet haben, war interessant und lustig. Am Sonntag war das Wetter besser. Die Sonne schien. Trotzdem war es sehr angenehm. Nach dem traditionellen Weiswurstfrühstück begannen wir zu sägen. Die Zuschauer strömten und keiner der Helfer konnte sich einen Tag schöner vorstellen als mit den alten Maschinen zu arbeiten, zu zeigen was die Maschinen leisten können und mit den interessierten Besuchern ins Gespräch zu kommen.

So verging der Tag wie im Flug. Schön dass viele „alte Gesichter“ zu sehen waren. Sägefreunde von weiter her und aus dem Verein. Noch schöner dass auch „Neue“ dazukamen. So kam aus der Heilbronner Gegend Siegfried Doerzbach mit einem Eigenbau. Keine selbstfahrende Sägemaschine, sondern eine Gezogene. Ein Anhänger mit Wippsäge, und Exzenter-Spalter angetrieben von einem Deutz Stationärmotoren, kündete vom Erfindungsgeist und der Improvisationsgabe seines Erbauers. Siegfried Doerzbach zeigte eindrücklich wie Säge und Spalter arbeiteten. Auch für diesen ganz neuen Aspekt der Sägerei - recht herzlichen Dank.

Am Nachmittag wurde gemütlich das restliche Holz zu Ende gesägt. Alle Mithelfer hatten auch etwas Holz für den nächsten Winter auf die Seite gebracht. (Diejenigen die nix gekriegt haben sind beim nächsten Mal wieder dabei.) Und so klang das Fest mit dem allseits beliebten Abbau aus. Aber wenn alle zusammenhelfen lässt sich auch so etwas schaffen. Glücklich und müde war ich pünktlich zum Tatort zuhause. Am nächsten Tag brachte mir Franz mit dem Schlüter die Sägemaschine. Damit war die Veranstaltung dann abgehakt.

Aus meiner Sicht kam noch etwas dazu. Am Sonntagnachmittag kam ich mit einem Besucher ins Gespräch über meine Stihl Contra. Er erzählte dass sie in ihrem Haus eine Zweimannsäge von Stihl gefunden hatten und sie verkaufen wollten. Ein paar Tage später bin ich nach Frankfurt gefahren und habe mir eine Stihl BDN von 1938 an Land gezogen. Die Maschine war bei der Rodung für den Flughafen Frankfurt im Einsatz gewesen und wartet jetzt auf die Wiederbelebung. (Im Moment suche ich eine Dose Stihl Zündfunken. Vielleicht kann jemand aus dem Verein aushelfen.)

Jedenfalls war das Sägemaschinentreffen für Aussteller, dass Museum, den OSCK und letztendlich alle Besucher ein voller Erfolg.

Ich freu ich aufs Nächste.    Christian Lörch

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