Kahf was gonz kahf en Lonz

(Kurpälzisch)

Kauf was Gutes - Kauf einen Lanz (Hochdeutsch)

Ein alter abgedroschener Spruch von früher. Dass er aber mal ganz aktuell werden würde, hätte ich nicht gedacht. Doch von Anfang an. Es war ein Tag im Januar 2005, es war arschkalt, es lag Schnee. Viele kennen mich und meine Firma. Eines meiner Betten, die Küche mit dem Essen und noch einiges mehr steht in Mauer. Der Betrieb, wo ich mein Geld verdienen muss ist in Meckesheim, 3km entfernt. Das heißt, es gibt täglich etwas zu fahren. Am letzten Freitag war ich, wie immer, beim arbeiten. Um 12 fuhr ich nach Mauer, essen und die Katze versorgen war angesagt. Doch dann, so um ein Uhr begann das Drama, das mich nun verfolgen sollte. Ich setzte mich in meinen BMW (tolles Auto, geht immer) und drehte den Schlüssel um. Aber leider, das Zündschloss verweigerte den Dienst, es tat sich nichts. Alles Bitten und Betteln war vergebens, der Schüssel ging nicht herum. Aber ich musste doch zur Arbeit! Da dachte ich, das ist doch einfach, ich nehme den Lanz Dl 706 der irgendwo herumstand und fahre mit dem. Aber nicht so einfach, Batterie leer, Batterie wechseln und starten. Geht nicht, war zu kalt. ( andrehen versucht, Zunge hing heraus, Lanz lief nicht ) Aber, in der alten geheizten Werkstatt steht ja noch ein Lanz D2016. Schnell hinein und vorgeglüht, Anlasser kaputt, Schei ..... Andrehen versucht, ging nicht. Was tun, Radfahren kann ich auch, Fahrrad herausgeholt, fehlt aber Luft. Kompressor ist verschollen, haben wohl meine Mitarbeiter nach Meckesheim gebracht. Jetzt habe ich kapituliert und meine Schwester angerufen, die hat mich mit dem Auto zur Arbeit gebracht. In meiner Firma stehen ja einige Fahrzeuge herum die man zur Not nehmen kann. Daß der Bus einen Einspritzpumpenschaden hat war klar, der fällt aus. Der LKW steht üblicherweise vor der Tür, außer heute. Da stand er in der Werkstatt, ohne Motor (Kupplungsschaden) Aber wir haben noch einen kleinen Lieferwagen, unseren BIBER. Ich ging schnell in die Werkstatt und sagte den Mitarbeitern, dass ich am Abend das Ding zum Fahren brauche. Chef der geht nicht, war die Antwort, da ist die Batterie kaputt. Ich glaube jetzt wurde ich zum ersten Mal unfair und schrie, in 5 Minuten ist da eine neue Batterie drin! Haben sie dann auch gemacht, ich konnte am Abend nach Mauer fahren und anschließend nach Bammental zum OSCK­Clubabend. Am nächsten morgen wollte ich wieder zur Arbeit. Aber der BIBER lief trotz neuer Batterie nicht an. Also Spiel von vorne, D l706 lief immer noch nicht, aber der LANZ D1616 den konnte ich andrehen und in den Hof fahren. Schnell noch hoch in die Wohnung, lange Unterhose, 2 Jacken, Handschuhe und Zipfelmütze geholt und dann ging es durch die Kälte nach Meckesheim. Es dauerte nur einige Minuten, dann war ich dort, es war dank der langen Faserpelzunterhosen (zu empfehlen) auch nicht so arg kalt. Nun stand ich vor meinem Betrieb und wollte aufschließen, ging aber nicht, Schlüssel lag in Mauer. Schei .....
Nach einer halben Stunde konnte ich mit meiner Verkäuferin im Auto nach Mauer fahren und den Schlüssel holen. Der Laden wurde daher mal eine Viertelstunde später geöffnet. Der Rest war dann einfach. am Mittag fuhr ich mit dem Lanz zum Essen und auch wieder zurück. Gegen Abend wieder mit dem D1616 nach Hause und machte mir so meine Gedanken. Der Spruch, den ich als Überschrift gewählt habe, der gilt wohl heute noch. Ein heute mal trotzdem zufriedener Lanz‑Fahrer.

Werner Gutruf